Die Großen des Islams haben viel Schönes und Wichtiges über die Dimensionen und Größe dieses letzten Himmelsbuches gesagt und die Muslime angespornt es zu lesen und über seinen Inhalt nachzudenken.
Die Muslime haben dem Koran wegen seines tiefsinnigen Inhaltes und der ästhetischen Sprache besondere Aufmerksamkeit gezollt , zumal es in dem langen Vers 20 der Sure Muzzamil (73) zweimal kurz hintereinander heißt: „So tragt denn so viel vom Koran, wie es (euch) möglich ist.“
Auch in den islamischen Überlieferungen steht, dass der Koran auf schöne Weise und richtig verlesen werden muss. Der Prophet Gottes (F.s.m.i.) hat zum Beispiel gesagt: „Schmückt den Koran mit einem schönen Ton. Ein schöner Ton steigert die Schönheit des Korans.“
Bereits die ästhetische Sprache des Korans regt dazu an,dieses Buch so schön und so präzise wie möglich zu rezitieren.
Manche Koranrezitatoren haben sich durch eine besonders wohlklingende Verlesung des Himmelsbuches hervorgetan und wurden anderem zum Vorbild. Es gibt in den verschiedenen Ländern Koranwettbewerbe und es lässt sich sagen, dass der Koranwettbewerb im Iran einer der renommiertesten von ihnen ist.
Die 32. Runde des Internationalen Koranwettbewerbs der Islamischen Republik Iran fand vom 15. bis 21. Mai in Teheran statt. Es nahmen 129 Personen aus 81 Ländern der Welt teil. 67 von ihnen in der Disziplin der Rezitation aus dem Koran und 62 davon in der Wettbewerbsabteilung: Koranrezitation aus dem Gedächtnis.
Jeder Koranwettbewerb dient dem Ziel, das Wort Gottes so schön wie möglich vorzutragen. Es entsteht eine wunderbare spirituelle Atmosphäre, welche die Zuhörer ergreift und bei manch einem siehst du wie ihm, im Bewusstsein über den tiefen Inhalt der vorgetragenen Verse, Tränen in die Augen treten.
Am Ende der 32. Runde des Koranwettbewerbes im Iran, stellte die Jury die Preisträger vor. In der Wettbewerbsabteilung Rezitation wurde Hasan Danesch aus dem Iran Erster, und Muhammad Abdul Basit Muhammad Abdul Rahman aus Ägypten Zweiter bzw. Mohammad Ibrahim aus Pakistan Dritter.
In der Wettbewerbsparte der Koranrezitation aus dem Gedächtnis gelangte der Iraner Hudschat-ul Islam Mohammad Mehdi Radschabi auf den ersten Platz, während Abdullah Al Rifai aus Libyen Zweiter bzw. Asaka Madumu Hasan aus Nigeria Dritter wurde.
Angesichts des Zieles, das Koranwissen zu verbreiten, haben die Organisatoren des Koranwettbewerbs in der Islamischen Republik Iran auch noch verschiedene weitere Programme vorgesehen, zum Beispiel ein Seminar für Koranforschung. Dieses fand zum 9. Mal statt und behandelte das Thema „Heiliger Koran und die Offenbarungskultur“. Von den 700 eingeschickten Artikeln wurden 40 namentlich gewürdigt.
Ebenso wurde Forscherinnen auf dem Gebiet des Korans Anerkennung ausgesprochen. Zudem fanden 50 Lehr-Werkstätten statt. 60 Koranzirkel gehörten zum Veranstaltungsprogramm. An ihnen nahmen iranische und ausländische Rezitatoren teil. Es gab 40 wundervolle Rezitationsvorträge im Wettbewerbssaal ebenso wie Elegienvorträge und Gebetssitzungen. Zu den Nebenveranstaltungen des Koranwettbewerbs in Teheran eine Koranausstellung und ein Extrastand für Kinder.
Ein besonderes Ereignis war zweifelsohne für die Teilnehmer ein Treffen mit Ajatollah Khamenei, dem Oberhaupt der Islamischen Republik Iran.
Ajatollah Khamenei ist selber ein großer Kenner des Korans und beherrscht die verschiedenen Koranwissenschaften. Vor seiner diesjährigen Ansprache bei diesem Treffen haben wie jedes Jahr preisgekrönte Koranrezitatoren aus dem Koran vorgetragen.
Die danach folgenden Ausführungen des Revolutionsoberhauptes waren wieder sehr nützlich. Ajatollah Khamenei sagte über die Rolle des Korans im Leben des Menschen:
„Der Koran klärt uns über die Zukunft auf. Er macht uns den geraden Weg klar und beschert uns die Seligkeit.“
Dann sagte er zusammenfassend über die Auswirkungen der internationalen Koranwettbewerbe auf die Gesellschaft:
„Unsere alljährlichen Koranversammlungen sind – Gott sei Dank – erfolgreich. Der Koran wird immer mehr in unserer Gesellschaft wiederbelebt. Die Zahl der Menschen, die den Koran lieben, sich auf ihn stützen und sich mit dem Koran vertraut machen, steigt in unserer Gesellschaft weiter an. Gott sei Dank.“
Der Heilige Koran fordert laufend zum Nachdenken über die Zeichen Gottes und ganz besonders über die Verszeichen Gottes auf. In der Sure 4 (Nisa) steht im Vers 82: „Wollen sie denn nicht über den Koran nachsinnen? Wenn er von einem anderen als Gott wäre, würden sie darin viele Unstimmigkeiten finden.“
Es fragt sich nun, ob die Rezitation und das Einprägen des Korans ins Gedächtnis nicht das Nachdenken über ihn behindert. Ajatollah Khamenei hat zu den Teilnehmern an dem jüngsten internationalen Koranwettbwerb in diesem Zusammenhang gesagt: „Wenn Sie sehen, dass wir darauf drängen sich den Koraninhalt ins Gedächtnis einzuprägen und den Koran zu rezitieren, so geht es um mehr als das. Diese Dinge sind Hilfsmittel.
Ohne diese Hilfsmittel kann man sich ja nicht dem Koran nähern.“
Er betonte in seiner Ansprache, sie sollten die Koranrezitation unbedingt so weit wie möglich pflegen. Und fügte hinzu „Eine Koranrezitation ist dann optimal wenn der Mensch dabei nachdenkt und das göttliche Wort begreift.“
Imam Ali (a) sagt: Wisset dass eine Koranverlesung ohne Nachdenken nichts nützt.“
Ajatollah Khamenei erklärt weiter: „Man muss ein Freund des Korans werden. Die Koranrezitation ist der einleitende Schritt aber nicht das Ziel. Ziel ist die Aneignung der koranischen Moral. Die geehrten Gemahlinnen des Propheten berichten davon, dass die Moral des Propheten genau der Moral des Korans entsprach und er quasi den Koran verkörperte.
Unser Verhalten, unsere Gesinnung und unsere Gewohnheiten sollten dem Koran entsprechen. Das ist das eigentliche Erfordernis und die Rezitation ist die Vorbereitung dazu. Aber das ist noch nicht alles. Über unsere korankonforme Charaktererziehung hinaus, müssen auch unsere Gesellschaft und unser Lebensraum korankonform werden.“
Ajatollah Khamenei forderte, dass die jungen Menschen und die Intellektuellen noch besser mit dem Koran vertraut werden, da die Bereicherung des Geistes mit Koranwissen ihren Niederschlag im Reden und Handeln und bei wichtigen Entschlüssen findet.
Der Koran ist das feste Haltetau Gottes und Faktor für die Einheit der Islamischen Weltgemeinde. Aber leider achten einige Muslime nicht auf die ausdrücklichen Empfehlungen im Koran über Einheit und Zusammenhalt und haben den gefährlichen Weg der Spaltung gewählt. Ajatollah Khamenei sagte hierzu zu den Koranrezitatoren und Kennern:
„Die Hervorrufung von Differenzen und Spaltungen innerhalb der islamischen Umma bildet heute eines der Hauptprogramme der Feinde des Islam. Deshalb müssen alle vorsichtig sein, damit sie nicht Streit provozieren und zum Sprachrohr der Feinde von Islam und Koran werden.“ Ajatollah Khamenei unterstrich, dass jede Stimme, die Zwiespalt hervorruft, zum Sprachrohr der Feinde wird, ob eine Absicht dahinter steckt oder nicht. Er fuhr fort: „Es gehört zum Arbeitsplan derer, die Schlechtes für die Islamische Gemeinschaft wollen, unter den Titeln „Sunniten und Schiiten“, „Araber und Nicht-Araber“, „Stämme und Völker“ oder aufgrund nationalistischer Vorurteile Konflikte hervorzurufen. Ihnen ist mit Scharfsinn und Entschlossenheit zu begegnen."
Der Koran ist das Buch für Erkenntnis und Weisheit und macht die Muslime gegenüber Komplotten wachsam und bewusst. Aber anscheinend machen sich die Staatsführer einiger muslimischer Länder diese Lehren des Korans nicht zu nutzen.
Ajatollah Khamenei sagt dazu: Es gibt unter den muslimischen Länder solche, wo die Verantwortungsträger sich täuschen und Freunde nicht von Feinden unterscheiden können. Sie halten den Feind für einen Freund und den Freund für einen Feind. Aber ein Land mit dieser Einstellung wird Schaden erleiden. … Bei Klugheit und Scharfsinn , erkennt der Mensch jedoch den richtigen Weg und wenn er festen Willens ist und Entschlossenheit zeigt, wird der Weg leicht zurückzulegen sein und das ist nichts anderes als göttlicher Beistand. (Es heißt ja:) „O ihr, die ihr glaubt, wenn ihr Allahs (Sache) helft, so wird Er euch helfen und euren Füßen festen Halt geben.“ (Sure Mohammad, (Sure 47) Vers7)“
Ajatollah Khamenei betonte: „Man muss den Weg Gottes kennen und ihn gehen und nicht auf die Sabotagen des Feindes und seine Zwänge und seine Verdummungsversuche eingehen.“
Trotz aller Schwierigkeiten in der Islamischen Welt bleibt Ajatollah Khamenei optimistisch und sagt: „Wir haben zwar gesagt, dass die heutige Islamische Welt viele Schwächen hat, aber erfreulicherweise hat die Bewegung in Richtung Islam und Koran in den muslimischen Gesellschaften begonnen. Dieses Islamische Erwachen, welches sich in den Ländern der Region gezeigt hat, kann nicht vernichtet werden. Dieses Erwachen wird bleiben und seine Auswirkungen werden zum Vorschein kommen. So Gott will!“